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Sonntag, 21. Juni 2015

Das blaue Mädchen, Monika Feth


Dies ist ein 265 Seiten langer Roman von der Autorin Monika Feth. Erschienen ist er am 07. November 2005 im cbt Verlag. Mehr Informationen findet ihr hier.

Thema: Gefangen in einer Sekte

"Ich darf nicht zweifeln", schreibt Jana in ihr Tagebuch, als sie sich innerlich schon längst von der Sekte gelöst hat, der sie angehört. Dann verliebt sie sich in Marlon, einen Jungen aus dem Dorf. Kontakte zur Außenwelt sind den "Kindern des Mondes" jedoch strengstens untersagt. Jana muss sich entscheiden: absoluter Gehorsam wider das eigene Gefühl oder lebensgefährliche Flucht.


"Die Stille war schrecklich."

Für eine Aufgabe der Einmal durchs Regal-Challenge sollte ein Buch mit einer Farbe im Titel gelesen werden. Vor einigen Jahren habe ich ein paar Bücher der "Erdbeerpflücker" -Reihe gelesen und war von der Schreibweise begeistert. Nun hatte ich "das blaue Mädchen" noch auf dem Sub und tadda... Hier die Rezi.

Jana lebt bei den Kindern des Mondes, einer Sekte die auf Liebe und Zusammenhalt basiert. Mittelpunkt dieser Sekte ist "La Luna" die alle Fänden in der Hand hält. 
Die Sekte hat sich in einem kleinen Dorf niedergelassen und ist nun dabei, die Einwohner Stück für Stück zu vertreiben und ihr Dorf immer mehr wachsen zu lassen. Jana ist in die Sekte hineingeboren und kennt keine "Familienstrukturen". Bei den Kindern des Mondes leben die Altergruppen geschlechtergetrennt miteinander in Wohnhäusern. Die Mädchen des Mondes tragen blaue Kleidung und Jana ist neidisch auf die Mädchen im Dorf, welche bunte Klamotten anziehen könnten, aber dann doch meistens zu schwarz greifen. Das würde sie so nie tun, wenn sie die Wahl hätte.

Am Anfang des Buches lässt uns Jana an einer Zeremonie teilhaben. Jemand wird bestraft. Mara. Janas beste Freundin, obwohl die Kinder des Mondes alle Mitglieder der Gemeinschaft gleich gern haben sollten. Aber die beiden Mädchen stehn sich so nahe, wie sie sich nur stehen könnten und so leidet Jana mit Mara. Was Mara sich zu Schulden kommen lassen hat, um 30 Tage im Strafhaus verbringen zu müssen? Das werdet ihr selber lesen müssen.
Mara hat wärend der Zeit viel Zeit zum Nachdenken. Aber bei Jana bleibt die Zeit nicht stehen und so verbringt sie ihre Tage im Wald. Dort trifft sie zusammen mit Miri, einem kleinen Mädchen aus dem Kinderhaus, auf Marlon. Dieser wohnt im Dorf und hat nichts mit den Kindern des Mondes zu tun. Und Kontakte zur Aussenwelt, die nicht der Gewinnung neuer Mitglieder dienen, sind verboten. Wird Jana es riskieren, alles für diesen Jungen aufs Spiel zu setzen? Und was ist mit Miri, die sich auch schon ihre Gedanken macht und nicht so richtig zu den Kindern des Mondes passen will?

Jana, Marlon und Mara zeigen uns ihre Welt, wobei sich die von Marlon sehr von der der Mädchen unterscheidet. Marlons Eltern sind Landwirte und er arbeitet von klein auf mit auf dem Hof. Auch er beobachtet die Sekte, die seit einiger Zeit im Dorf ihr Unwesen treibt. Dabei ist ihm vor allem eine aufgefallen : Sein blaues Mädchen.

Ich hab mir noch nie sooo Gedanken darüber gemacht, was in Sekten so vor sich geht. Aber holla, hier ist es ja Gehirnwäsche pur. Aber ich denke, wer mit solchen Gedankengut aufgewachsen ist, brauch Zeit, um sich davon zu lösen, fall er es überhaupt schafft. Ich bin beeindruckt, wie gut Monika Feth sich in die Kinder des Mondes hineinversetzten konnte und hab am Ende einfach nur gehibbelt, weil *hach* die Charaktere sind einfach so liebenswert ausgearbeitet und das könnte genau so irgendwo im Moment stattfinden (also ... ich hoffe nicht, aber man kann ja leider nie wissen...)

Ich gebe diesem Buch 5 von 5 Punkten.

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