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Montag, 31. Juli 2017

Was wir dachten, was wir taten; Lea-Lina Oppermann

Beim letzten Bücherstammtisch in Stuttgart hatten wir die Möglichkeit der jungen Autorin Lea-Lina Oppermann bei der Lesung ihres ersten Romans zu lauschen. Lea-Lina Opperman liest wirklich mitreißend und einfach fesselnd. Man wollte überhaupt nicht, dass sie damit aufhört! Da uns Wittwer dann auch noch die Möglichkeit gab, ein Lese-Exemplar mit nach Hause zu nehmen, könnte ich einfach nicht wiederstehen und so darf nach langer Zeit endlich mal wieder eine Rezension auf meinem Blog online gehen! Juhu! :)


180 Seiten/Lea-Lina Oppermann/Beltz&Gelberg

"Kann sein, dass es dich verändert.
Kann sein, es lässt dich kalt.
Kann sein, dass du schon
davon gehört hast, im Fernsehen
oder in den Schlagzeilen.
So viele Reporter, die darüber
berichtet haben, Fotos
geknipst und mit dem Rektor
gesprochen...
Wenn ja, vergiss es, nichts 
davon ist wahr.

Wir werden dir erzählen, 
was wirklich passiert ist.
Wir waren dabei." 

Ich wusste nicht, was für eine Art von Buch mich bei der Lesung der 19 jährigen Lea-Lina Oppermann erwarten würde. Alles was ich wusste war, dass es ihr Debütroman ist. Und schon beim Vorlesen der ersten Sätze hatte sie mich in ihren Bann gezogen. 

Aber was ist denn nun wirklich passiert? Und wer wird es uns erzählen. Wir, dass sind Mark Winter, der Einzelgänger der Klasse, Fiona Nikolaus, eine eher unscheinbare Streberin und A. Filler, der Mathelehrer, der eigentlich immer alles im Griff hat.

"Es ist ein schwerwiegendes Sicherheitsproblem aufgetreten. 
Bitte bewahren Sie Ruhe.
Begeben Sie sich sofort in einen geschlossenen Fachraum und warten Sie auf weitere Anweisungen."

Mit dieser Durchsage endet abrupt eine Matheklausur. Während sich Mark und Fiona so ihre ganz eigenen Gedanken machen, er darüber wie er am besten die dritte Aufgabe abschreiben konnte und sie über die Außenwirkung von Herr Filler, sprach Ida-Sophie das aus, was keiner zu sagen wagte: "Ist das der Amokalarm?". Mit diesem Wort schwenkten Fionas Gedanken in eine andere Richtung. Denn wie sie danach so schön dachte: "Es gibt Wörter, da kommt es gar nicht darauf an, wie du sie aussprichst. Es reicht, dass du es tust."
Und während die Klasse so da sitzt, auf weitere Anweisungen wartet und im Unklaren darüber ist, was diese Durchsage nun wirklich zu bedeuten hat und ob es sich wirklich lohnt, diese Matheklausur zu Ende zu schreiben.. da klopft es an der Türe.

Und genau da hat Lea-Lina Oppermann mit dem Lesen aufgehört! Und oh.. Ich wollte einfach wissen, was oder wer da vor der Türe steht. Und Heidewitzka. Ich hatte diese 180 Seiten in Rekordzeit durch. Einfach nur, weil man wissen möchte wie es weiter geht und was als nächstes passiert. Und es lohnt sich. Dieses Buch ist so fesselnd und durch die kurzen Kapiteln, in denen sich Herr Filler, Fiona und Mark mit dem Erzählen abwechseln, einfach so flüssig geschrieben, dass man es nicht aus der Hand legen möchte.

"Was wir dachten, was wir taten" beinhaltet einfach ein so aktuelles Thema, dass ich es jedem ans Herz legen möchte. 

Von mir bekommt dieses Buch 5 von 5 Punkten.